Positive Bilanz der aktion leben-Schwangerenberatung
Im Jahr 2023 ist die Zahl schwangerer Frauen und werdender Väter, die persönlich im Beratungszentrum der aktion leben österreich beraten wurden, auf 887 gestiegen (2022: 618). Insgesamt wurden 3.661 Beratungen durchgeführt (2022: 2.532). „Diese deutliche Zunahme ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass den Beraterinnen mehr Stunden zur Verfügung standen“, berichtet aktion leben-Generalsekretärin Mag. Martina Kronthaler. „Das belegt eindeutig, dass Frauen Schwangerenberatung nützen, schätzen und brauchen.“
Multiprofessionelle und qualitätsgesicherte Begleitung
Das multiprofessionelle Beratungs-Team der aktion leben bietet kompetente psychosoziale Beratung rund um Schwangerschaft und Geburt. Viele Zusatzangebote wie Baby-Care-Beratung, vorgeburtliche Beziehungsförderung oder psychologische Beratung gewährleisten eine umfassende und qualitätsgesicherte Begleitung der Eltern. Die Beratung ist ergebnisoffen, professionell und kostenlos.
Sie wird zum Teil durch eine Förderung des Bundesministeriums für Familien finanziert, zum größeren Teil durch private Spenden. „Schwangerenberatung muss flächendeckend und finanziell gesichert in ganz Österreich ermöglicht werden“, fordert aktion leben-Generalsekretärin Kronthaler.
Einzigartige Kombination von Beratung und finanzieller Hilfe
„Wir leisten erste frühe Hilfe für Eltern und werdende Eltern“, betont Kronthaler. Das Angebot von aktion leben versteht sich auch als Best Practice-Beispiel, weil professionelle Schwangerenberatung bei Bedarf mit einer finanziellen Überbrückungshilfe verbunden werden kann. Diese Hilfe wird ausschließlich mit Spendengeldern finanziert.
Paarberatungen und Konfliktgespräche weiter im Steigen
Die Nachfrage nach Paarberatungen steigt seit Jahren kontinuierlich und entwickelte sich auch im Berichtsjahr 2023 positiv (2023: 164, 2022: 158). In der Paarberatung geht es häufig um das Aushandeln der Väterbeteiligung, um Papamonat, Väterkarenz und den Wandel vom Paar zu Familie.
„Viele Väter wollen sich heute gleichberechtigt in die Care-Arbeit einbringen“, beobachtet Kronthaler. Paarberatung stärkt die Beziehung zu Mutter und Kind insofern von Anfang an.
Krisen und Konflikte
Im Jahr 2023 wurden zudem 185 Gespräche bei psychosozialen Krisen und Konflikten wegen einer Schwangerschaft geführt. „Besonders für Frauen, die ungeplant oder ungewollt schwanger und dadurch im Konflikt sind, ist eine unabhängige Beratung wichtig. In dieser Situation ist eine Frau oft im Schock, ambivalent und sie ringt um eine Entscheidung. Mit einer außenstehenden dritten Person wie einer Beraterin kann sie Perspektiven erarbeiten, um eine tragfähige Entscheidung zu treffen“, erläutert die aktion leben-Generalsekretärin.
Neues Angebot: Elternberatung
Das Bundesministerium für Familien startete im Juli 2023 das Pilotprojekt „Elternberatung“. Zielgruppe sind „Schwangere und der andere Elternteil sowie Eltern bis zum ersten Geburtstag des Kindes“. „Die Themen der Elternberatung kommen täglich in unserer Beratung vor, zum Beispiel Mitversicherung, Unterhalt oder geeignete Variante des Kinderbetreuungsgeldes. Das Pilotprojekt ist gut angelaufen“, berichtet die aktion leben-Generalsekretärin.
Werbung wirkt
Ein Viertel der Personen (24,75 Prozent), die einen Termin wahrgenommen haben, hat über die aktion leben-Plakate in Wiener U-Bahnstationen und Bahnhöfen in Wien-Umgebung oder über Medienberichte vom Beratungsangebot erfahren. „Wir bauen unsere Werbung stetig aus, denn jede Frau sollte wissen, wo sie rasche und verlässliche Beratung und Hilfe erhält, wenn sie schwanger ist. Hier besteht ebenfalls dringend Handlungsbedarf“, unterstreicht Kronthaler, denn: „Jede Frau hat das Recht auf diese Information!“