aktion leben: Statistik über Abbrüche ist sinnvoll!
Vergangene Woche legte das Schweizer Amt für Statistik die Abbruch-Zahlen von 2019 vor. Nach Jahren des Rückgangs stieg die Anzahl der Abbrüche in der Schweiz zum zweiten Mal in Folge – auf niedrigem Niveau.
Anstieg um 0,3 Abbrüche pro 1.000 Frauen
Laut den veröffentlichten Zahlen wird rund jede zehnte Schwangerschaft in der Schweiz abgebrochen. 6,5 pro 1.000 Frauen im Alter zwischen 15 und 44 Jahren ließen 2019 eine Schwangerschaft beenden, das sind um 0,3 Abbrüche mehr als 2017. „Die Schweiz diskutiert nun bereits mögliche Ursachen und Maßnahmen. Ein solches Vorgehen basierend auf Daten und Fakten fordern wir auch in Österreich“, betont Kronthaler.
Gründe für den Anstieg bei den Abbrüchen
Vermutet wird als Ursache für den leichten Anstieg der Abbruchrate eine Pillenmüdigkeit vor allem bei Frauen ab 35 Jahren in Kombination mit der vermehrten Verwendung von Zyklus-Computern, deren Zuverlässigkeit überschätzt wird. Ebenfalls als mögliche Ursache werden Schwierigkeiten des Kinderbekommens in der Abschlussphase der Ausbildung und dem Berufseinstieg genannt. Die größte Zahl an Abbrüchen wird in der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen verzeichnet. Der höchste Anstieg hat in der Altersgruppe der 35- bis 40-jährigen Frauen stattgefunden.
Zahlen sind Basis für Prävention
„Diese Analyse gibt Ansätze für bessere Prävention und Hilfen. Diese in nahezu allen Ländern Europas selbstverständliche Erhebung und sachliche Aufarbeitung der Zahlen und Hintergründe brauchen wir auch in Österreich dringend. Das Vorliegen von Zahlen ermöglicht es, Entwicklungen verfolgen und Maßnahmen ergreifen zu können", erläutert Kronthaler.
aktion leben für Abbruch-Statistik auch in Österreich
Mit seiner Bürgerinitiative „Fakten helfen!“ fordert der unabhängige Verein die Einführung einer anonymen Abbruch-Statistik. Im Herbst wird aktion leben die Bürgerinitiative erneut in das Parlament einbringen und sammelt dafür noch Unterschriften. „Gerne schicken wir Unterschriftenbögen per Post zu. Ebenso können sie von unserer Kampagnenhomepage www.fakten-helfen.at heruntergeladen werden“, schließt Kronthaler.