Nachfrage nach Schwangerenberatung bleibt stark!
Im zweiten Coronajahr 2021 führten die diplomierten Sozialarbeiterinnen des unabhängigen Vereins aktion leben insgesamt 2.882 Schwangerenberatungen mit 832 Klient:innen durch. Dazu kommen 2.335 Kurzberatungen und telefonische Auskünfte.
Breites Spektrum an Beratungsthemen
„Die Anliegen, mit denen sich schwangere Frauen an uns wenden, sind meist sehr komplex und brauchen viel Zeit für Klärung“, berichtet Mag. Martina Kronthaler, Generalsekretärin von aktion leben österreich. 738 Mal wurden psychologische Beratungen mit belasteten Frauen durchgeführt, 1.158 Mal sozialrechtliche Fragen geklärt.
Vielfältige Hilfen
Zudem unterstützte aktion leben 775 Mal schwangere Frauen und junge Mütter, die aufgrund ihrer Schwangerschaft in Not geraten sind, mit Babybekleidung, Gitterbetten und Kinderwagen sowie Windelgutscheinen, die dem Verein kostenlos von dm drogeriemarkt zur Verfügung gestellt werden. 571 Mal half aktion leben finanziell – um schwierige Situationen zu überbrücken, aber auch, um langfristig Stabilität zu erreichen. „Existenzsorgen zermürben. Im Sinne einer stabilen Bindung zwischen Mutter und Kind entlasten wir gerne“, betont Kronthaler.
Persönliche Beratungen trotz Lockdowns
Trotz mehrfacher Lockdowns im vergangenen Jahr fanden 1.074 Beratungen persönlich im Schwangerenberatungs-Zentrum von aktion leben in Wien statt. „Viele schwangere Frauen und werdende Väter schätzen es, direkt mit ihrer Beraterin zu sprechen. Dabei haben wir streng auf die geltenden Sicherheitsbestimmungen geachtet – sowohl zum Schutz unserer Klient:innen als auch unserer Mitarbeiterinnen“, betont Kronthaler.
Ausweitung des Angebots auf Online-Beratung
Zudem wurden 1.337 Beratungsgespräche ausführlich per Telefon geführt. Bewährt hat sich auch die Online-Beratung, die 316 Mal in Anspruch genommen wurde. „Besonders bei den telefonischen und den Online-Beratungen verzeichneten wir eine Zunahme. Damit konnten wir unsere Beratung auch im Fall einer Erkrankung gewährleisten“, erläutert die aktion leben-Generalsekretärin.
Schwerpunkt Väterbeteiligung
Bei allen Beratungen waren die Väter der Kinder ein Thema, zum Beispiel weil sie für die schwangere Frau nicht da sein können, Druck zum Abbruch machen oder finanziell nicht für ihr Kind sorgen können. „Hier laden wir die Partner in die Beratung ein, um gegenseitiges Verständnis zu schaffen und das Gespräch des Paares zu fördern“, berichtet Kronthaler aus der Praxis. Andererseits verzeichnet aktion leben immer mehr Männer, die sich aktiv melden und sich auf ihre Rolle als Vater vorbereiten möchten oder Fragen zu Väterkarenz, Papamonat oder die zukünftige Arbeitsaufteilung haben. „Manche Männer sprechen über diese intimen Themen lieber von Mann zu Mann. Dies ermöglichen wir durch unseren Vätercoach“, informiert die aktion leben-Generalsekretärin.
Beratungszahlen auf hohem Niveau
Die Frequentierung der Schwangerenberatung von aktion leben bleibt auf einem hohen Niveau. Der Verein ist Träger einer geförderten Familienberatungsstelle und erhält somit öffentliche Mittel. „Diese reichen aber nicht, um unsere Beratungsstelle zu finanzieren. Wir sind sowohl für die Schwangerenberatung als auch für die direkten Hilfen auf private Spenden angewiesen“, erklärt Kronthaler. Schwangerenberatung auszubauen und abzusichern bleibe daher weiter eine dringende Forderung von aktion leben an die Politik.